Auftakt zur ersten Bundesliga am 16./17.11.2024
Frauenbundesliga, 1. Runde, Schwäbisch Hall
Ob wir bei der Anfangsrunde in Schwäbisch Hall auf unsere Steine würden bauen können, musste sich zeigen. Die der Stadt sind jedenfalls sehr, sehr schön, was sich in attraktiven Fachwerkhäusern, prachtvollen Erkern und Giebeln, engen Gässchen, romantischen Brücken über den Kocher und eigenwillig in die Hänge gestaffelten Straßenzügen widerspiegelte. Bemerkenswert auch die Kirche, zu der man etliche Stufen hochsteigt.
Im Zentrum der bekannten Bausparkasse, einem riesigen Komplex, galt es für uns Letztgesetzte, das an allen Brettern 100-300 ELO höher veranschlagte SF Deizisau zu bestehen. Nach allgemein zufriedenstellendem Beginn geriet am vierten Brett Mirjams Turm auf Abwege, was, ergänzt durch eine Grundlinienschwäche und unglückliche Figurenstellung am Damenflügel, der starken Gegnerin aus Frankreich eine schöne Kombination ermöglichte, die ihr Materialvorteil eintrug, welchen sie trotz aller Gegenwehr bald verwertete. Der ELO-Unterschied war hier auch recht groß, dazu kam der Schwarznachteil Mirjams.
Wie gut, dass nicht allzu lange danach Dora (Brett drei) ihre weiße Druckstellung in Bauern- und Qualitätsgewinn sowie schließlich in Partiegewinn ummünzen konnte: 1:1.
Nun spitzte sich das Geschehen zu. Ulrike büßte durch eine Fehlkalkulation einen Bauern gegen ihre Gegnerin, eine weibliche Großmeisterin, ein, verteidigte sich aber nach Kräften. Sarah hatte am sechsten Brett frühzeitig ein Remisangebot abgelehnt und musste sich in Geduld üben, wollte sie in Stellungsvorteil kommen. Dazu brannten die beiden übrigen Weißbretter: Anita spielte groß auf, opferte eine Qualität und hatte entscheidenden Angriff. Wiederholte Friedensofferten schlug sie aus, um die Mannschaft auf die Siegesstraße zu bringen. Am Spitzenbrett verschärfte Charis unter Inkaufnahme einer schlechten Bauernstruktur auf dem Damenflügel die Gangart, was zu scharfer Initiative führte, dem die weibliche Großmeisterin Hanna Marie Klek durch Qualitätsopfer gegen einen Bauern die Spitze zu nehmen suchte. Charis steckte noch einen weiteren Bauern ins Geschäft, um am Königsflügel das Übergewicht zu bekommen. Freilich entstanden dadurch zwei verbundene schwarze Freibauern, die bedrohlich vorrückten. Weiß suchte nun die Entscheidung an der Festung des Monarchen und riss diese auf, machte dabei aber auch den eigenen Regenten luftiger. Inzwischen hatte sich das Blatt bei Anita gewendet: Sie verpasste den Gewinnweg und verschmähte auch die Zugwiederholung, so dass sie plötzlich auf Verlust stand. Ulrike lieferte einen großen, aber wohl aussichtlosen Fight, und bei Sarah schien sich lange nichts zu tun. Als Anita die Waffen streckte, mussten zwei Punkte her, wenn wir überhaupt noch etwas mit nach Hause nehmen wollten. Erfreulicherweise schlug Charisʼ Angriff jetzt durch, und Hanna Marie reichte die Hand zur Aufgabe. Auch begann Sarahs Ausdauer zu greifen, ein Bauer ward gewonnen, weiteres Material folgte, der dritte Punkt kam unter Dach und Fach. Als Letzte spielte noch Ulrike, konnte jedoch der weißen Übermacht am Ende nicht mehr genügend entgegensetzen. 3:3 der Schlußstand.
2. Runde
Der zweite Teil des Abenteuers Schwäbisch Hall ist schneller erzählt. Es ging gegen den ortsansässigen Meister, der mit seinem internationalen Starensemble jeweils 300–400 ELO-Punkte mehr aufwies. Nach einem Interview mit der lokalen Presse war bei einer Stunde Spielzeit schon abzusehen, wie schwer es werden würde: zumeist gedrückte Stellungen und in fünf von sechs Partien ernsthafter Zeitrückstand. Einzig Ulrike hatte bei beiden Faktoren Vorteil, Dora stand ordentlich. Charis verlor in der Folgezeit mit Schwarz einen Bauern und bald darauf die Partie. Auch Anita hatte nicht viel zu lachen: Sie hisste mit einem Läufer weniger die weiße Fahne. Sarah fand sich im Mattnetz wieder, das höchstens durch Damenopfer aufzuschieben gewesen wäre. In geschwisterlicher Solidarität folgten ihr, wenn auch wesentlich später, Mirjam und Dora, die immerhin ordentlich dagegengehalten hatte, sogar als Schwarze in Vorteil kam, ehe sie, auch durch Zeitnot bedingt, die Partie aus den Händen gab. Selbst die letzte Hoffnung, die auf Ulrike ruhte, erfüllte sich nach Abgabe erst eines, dann des zweiten Bauern nicht. Eingepreist oder nicht, in jedem Fall heißt es nun, in den kommenden Begegnungen die entscheidenden Punkte zu machen.
Brasilianische Bronze
Jugend-WM Florianopolis (Brasilien), 2024
‚Bronzear-se‘ heißt auf Portugiesisch ‚sich bräunen‘. Den Versuch dazu unternahm Charis gleich am Anfang der Jugendweltmeisterschaft U16 weiblich im brasilianischen Florianopolis (29.10. – 9.11.2024), auf einer herrlichen Halbinsel im Südatlantik, wo um diese Jahreszeit andere Temperaturen herrschen als hierzulande. Allerdings endete dieser Griff nach Edelmetall eher mit einem Kupferkopf, sodass von da an pralle Sonne tabu war.
Im Turnier selbst ging es trotz eines mageren Remis in der zweiten Runde recht ordentlich los, sodass das Punktekonto nach vier Durchgängen 3,5 Punkte aufwies. Der Novemberbeginn brachte jedoch Rückschläge: In diese Zeit fiel auch Charisʼ einzige Niederlage, welche sie nach guter Eröffnung mit Schwarz gegen die Erstgesetzte und spätere Titelträgerin Afruza Khamdamova, eine Spielerin, die mit ihren Gegnerinnen gnadenlos verfuhr und am Ende unglaubliche 10,5 Punkte aus 11 Partien gewann, einstecken musste. 4,5 aus 7 las sich für unsere Vertreterin nicht mehr so gut. Es war also wieder einmal eine Aufholjagd in den letzten vier Matches vonnöten, die Charis auch antrat. Freilich war jeder Punktgewinn hart zu erarbeiten, kaum eine Partie dauerte unter fünf Stunden. In der vorletzten Begegnung verhalf ein Bauernverlust der Georgierin Mariam Tsetskhladze zum vollen Zähler. Natürlich wartete angesichts des neuen Siegeslaufs im Finale eine hochkarätige Spielerin auf Charis, nämlich die Fünftgesetzte, Ernestina Adam, die tatsächlich auch mit den weißen Figuren alles versuchte, um noch in die Medaillenränge zu kommen. Nach annähernd fünfeinhalbstündiger Abwehrschlacht schaffte es Charis, das Unentschieden zu retten. Mit diesem Sandwich (3,5 aus 4 – 1 aus 3 – 3,5 aus 4) war sie eins von drei Mädchen, das acht Punkte errungen hatte. Die Wertung ergab dann nach gespanntem längeren Warten Platz drei für Charis, die sich schließlich doch noch im Bronzeglanz sonnen durfte …
Silber im Goldenen Prag
23rd European Youth Rapid and Blitz Championship 2024
Bei den diesjährigen Europameisterschaften der Jugend in Prag (17.8.-1.9.2024) ging es in den Schnell- und Blitzschachausscheidungen, wie auch kaum anders zu erwarten,
turbulent zu. Charis erreichte im ersten Wettbewerb den vierten Rang.
Die Blitzmeisterschaft (3 min. und 2 sec. pro Zug) eröffnete sie mit drei drei Siegen, musste aber in der Folgezeit, als sie in die Spitze vorgestoßen war, immer wieder einmal eine Niederlage einstecken oder sich mit einem Remis zufriedengeben. Ihr sicherlich größter
Erfolg war ein ganzer Punkt gegen die Polin Klara Szczotka, die überhaupt nur diese eine Verlustpartie hinzunehmen hatte und das Turnier souverän mit 15 aus 18 gewann. Dahinter wurde es eng. Erst in der Schlusspaarung vermochte sich Charis gegen eine direkte Konkurrentin durchzusetzen und damit qua Wertung die Silbermedaille zu erringen.
Paul David schob sich am Ende noch mit 10,5 Punkten auf Platz 21 vor, wurde also immerhin bester Deutscher in dieser Altersklasse (U12).
Bronzemädchen auf Rhodos
European Youth Team Championship 2024
Es handelt sich hierbei nicht um antike Statuen, etwa Begleiterinnen des berühmten Kolosses, eines der sieben Weltwunder, sondern um quicklebendige Zwillinge, die in einem packenden Turnier um die Jugend-Schach-Europameisterschaft der Zweierteams (20.-28.6.) auf den Schlussmetern den dritten Platz erreichten. Es begann sehr gut mit knappen Siegen über die Ukraine, die mit einer sehr starken Spielerin antrat, und die erstgesetzten Polinnen, die in der Folge nichts mehr abgeben sollten und Gold errangen. Gegen die zweitgesetzten Israelinnen gab es ein Unentschieden ebenso wie gegen Deutschland II, wobei kreuzweise die eine Schwester die Verlustpartie der anderen ausbügeln musste. Dann der Tiefschlag: Gegen Rumänien wurde erst die eine, dann die andere Partie weggeworfen, aller Kampfeswille half nicht mehr, den Materialverlust auszugleichen. Da tröstete es auch wenig, dass man am nächsten Tag die Mannschaft der rhodischen Gastgeber bezwang, hatte diese doch bis dahin noch keinen Brettpunkt errungen, was folglich die Wertung nicht aufbesserte. So durfte man auf das Finale gespannt sein. Die beiden führenden Teams, auf dem zweiten Rang lag Israel, machten ihre Hausaufgaben, so dass es nun um das Duell Deutschland I gegen Deutschland III ging. Charis vermochte die Partie recht schnell zu ihren Gunsten zu entscheiden, dafür ging es an Doras Brett turbulent zu. Mit den weißen Steinen verpasste sie es, früh durch einen eigentlich naheliegenden Turmzug auf die 7. Reihe in klaren Vorteil zu kommen, fürchtete aber – zu Unrecht – um die Zukunft ihres Turmes. Nach einer nivellierenden Abtauschfolge ging es mit beidseitiger Zeitnot ins Endspiel, in dem Gegnerin Katerina zunächst einen bedrohlich aussehenden Freibauern auf c3 etablieren konnte, diesen aber im weiteren Spielverlauf hätte verlieren müssen. Stattdessen stellte Dora selbst einen Bauern ein und geriet in eine Verluststellung. Plötzlich war indes die Partie wieder ausgeglichen, Dora hatte aber einige schwierige Entscheidungen zu treffen: Zwei weit auseinander stehende schwarze Bauern, darunter der gefährliche auf der h-Linie, mussten von König und Springer gestoppt werden, was nach aufreibendem Kampf durch das Auffinden mehrerer Computerzüge schließlich gelang. Das ebnete mit 10:4 Punkten zu guter Letzt den Weg aufs Treppchen.
Ihr Bruder Paul David durfte sich über dieselbe Einzelplatzierung am dritten Brett seiner Mannschaft (diese erreichte den vierten Rang) freuen und wurde ebenfalls dafür geehrt.
Doppelgold für Charis und Sarah
Schnellschachturnier in Dresden, Mai 2024
Bei dem diesjährigen Dresdner Schnellschachturnier trat Familie Peglau zu sechst je nach Spielstärke in verschiedenen Gruppen an: Charis spielte im Turnier A1, während Paul David, Markus und Sarah am B- und Lorena am C-Turnier teilnahmen. Auch für Louise fand sich ein passendes Spielerfeld, sodass jeder auf seine Kosten kam.
Besonders stark starteten Charis, Paul David (mit jeweils 3 vollen Punkten), aber auch Louise (mit 3 aus 4 möglichen Zählern). Doch nach einer unglücklichen Niederlage von Paul David gegen den lange Zeit in der B-Gruppe führenden Andreas Kyritz folgte gleich die nächste Null - und das ausgerechnet gegen seine Schwester Sarah! Letztere legte indes einen gigantischen Schlussspurt mit 5 Siegen hin und gewann so mit 6 Punkten aus 7 Runden souverän das B-Turnier - einzig und allein geschlagen von eben genanntem Andreas, der in der Endtabelle mit 4,5 Punkten Platz 2 belegte.
Im A2-Turnier hatte Charis zunächst einen halben Punkt Vorsprung vor den restlichen Kontrahenten, doch nach einer Niederlage gegen Niklas Preißler lieferte sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrem Bezwinger. Schließlich wurde über den Turniersieg in der letzten Runde entschieden: Charis gewann gegen WIM Ulrike Rößler, während Niklas gegen David Fruth verlor. Somit hieß es zweimal Gold für Familie Peglau!
Ob nun einen vorderen Platz oder "nur" Erfahrungen, wie es bei Louise nach drei Niederlagen am Ende der Fall war, - jeder konnte schlussendlich etwas aus dem Turnier mitnehmen.
Berlin, Berlin, wir fuhren nach Berlin
2. Frauenbundesliga Ost, Runde 6&7
Die Endrunden der 2. Frauenbundesliga (Ost) hatten es in sich. Dem unsichtbaren Regisseur war es gelungen, ausgerechnet die ersten drei Mannschaften – sie konnten sich alle noch Hoffnungen auf den Titel machen – in der Bundeshauptstadt aufeinandertreffen zu lassen. Zwei Teams, nämlich die Gastgeberinnen aus Kreuzberg mit 7:3 Punkten, und die maßgeblich mit ehemaligen DDR-Nationalspielerinnen bestückten Tabellenführerinnen (9:1 Punkte), konnten in der alten preußischen Metropole verbleiben und ihre sächsischen Rivalinnen empfangen. Dies waren das zweitplatzierte Schachzentrum Seeblick (8:2) und TuS Coswig 1920 (3:7), die gegen den Abstieg dringend Zähler benötigte. Man hatte also verbissene Kämpfe zu erwarten, was sich auch bewahrheiten sollte. Denn nach Stunden war an zwölf Brettern gerade einmal eine Partie entschieden: Rebecca Browning geizte beim Schottischen nicht mit Material und steckte einen Bauern ins Geschäft. Bald darauf stiftete ihr Schimmelreiter vollends Verwirrung, indem er sich durch einen gekonnten Satz ins gegnerische Lager still anbot und für eine Vorentscheidung sorgte. Die weiße Fahne der Schwarzen war die baldige Folge. Damit war aber noch nichts entschieden, von den übrigen wurde weiter erbittert gerungen. Immerhin zeichnete sich ein weiterer Sieg für Dippoldiswalde ab, der dann auch durch Sarahs schöne Positionspartie zur Gewissheit wurde. Beim Rest machte sich überall die Zeitnot bemerkbar, was natürlich prinzipiell die Wahrscheinlichkeit von jeweils drei Ergebnissen erhöhte. So haderte Mirjam denn auch mit ihrem Remis, weil sie im letzten Zug den Gewinn übersehen hatte. Die Waagschale neigte sich erst, als Charis am Spitzenbrett in einer lange Zeit unklar stehenden Partie die weißen Steine zum Sieg führte. Da wollte Zwillingsschwester Dora an ihrer Seite nicht zurückstehen und brachte schließlich ihre materielle Überlegenheit zur Geltung. Durch Dauerschach endete fast gleichzeitig die Paarung an Brett 6, womit auch Lena zum so nicht erwarteten 5:1-Resultat beitrug.
Doch auch Pankow hatte Coswig mit 5:1 distanziert, so dass der Folgetag die Entscheidung zwischen den beiden führenden Equipen bringen musste. Uns war klar, dass diese Aufgabe eher noch schwerer werden würde, eine Einschätzung, die nicht trog, zumal nur ein Sieg reichte. Am ersten Brett traten die frischgebackene Ü65-Vizeweltmeisterin Brigitte Burchardt gegen die U14-Vizeweltmeisterin des Jahres 2022 an. Überhaupt war das ewig spannende Duell zwischen reifer Erfahrung und jugendlichem Elan das beherrschende Charakteristikum der Begegnung. Wieder gab es nach Stunden eine 1:0-Führung für den Seeblick (durch Mirjam), und es sah durch diverse Mehrbauern insgesamt günstig aus seiner Sicht aus. Doch dann kippte die Lage: Sarah und Lena verloren selbst Bauern, Rebecca kam über ein Remis nicht hinaus, bei Dora brannte es. Zumindest gelang ihr dann durch Dauerschach das Unentschieden. Charis sah sich als Nachziehende einem Angriff auf Kosten eines Bauern ausgesetzt, den sie aber abschlagen konnte. Ihrerseits vermochte sie nach und nach in die weiße Stellung einzudringen und ihr Gegenüber nach zäher Gegenwehr niederzuringen. Sie behielt dadurch mit 7 aus 7 ihre weiße Weste. Aber immer noch fehlte ein halbes Pünktchen für den Aufstieg, und das musste aus zwei Partien mit jeweils einem Minusbauern her. Nach mehreren Stunden endlich erreichte Sarah eine theoretische Remisstellung, an der alle Gewinnversuche ihrer Kontrahentin zerschellten. Wie zum Überfluss bekam auch Lena ihre Partie in den Griff, weshalb man sich letztlich auf Punkteteilung einigte.
Dass es in Berlin für uns nach zweimal über fünf Stunden bei vollen Partieformularen keine Niederlage gab, setzte der Aufstiegsfreude die Krone auf. Coswig allerdings muss trotz tapferer Gegenwehr (2:4 im letzten Spiel gegen Kreuzberg) absteigen, so dass das preußisch-sächsische Kräftemessen für diesmal unentschieden endete.
Starkes Turnier für Charis in Augsburg
Internationale Offene Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft 2024
Die Internationale Offene Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft fand dieses Jahr in Augsburg statt und wies ein sehr starkes Teilnehmerfeld auf. Mit einem Empfang im Rathaus neben dem berühmten Goldenen Saal (siehe Bild) wurde das Turnier feierlich eröffnet. Ein solch gelungener Auftakt gelang auch Charis in der darauf folgenden ersten Partie mit einem Sieg gegen die spätere Turniersiegerin IM Klaudia Kulon aus Polen. Einen weiteren Erfolg stellte ihr Remis in Runde 7 gegen FM Lara Schulze dar. Insgesamt erreichte sie 5 Punkte aus 9 möglichen und wurde somit Elftplatzierte. Ihre Zwillingsschwester Dora schloss das Turnier mit 4 Punkten und Platz 22 ab.
Sarah spielte in der Gruppe B kein zufriedenstellendes Turnier, landete aber trotz 3 Niederlagen am Ende auf Platz 4.
Preise für Charis, Dora und Sarah
Radebeuler Open 2024
Wie jedes Jahr fand auch 2024 im Februar das Schachopen in Radebeul statt. Ein Achtel des Teilnehmerfeldes stellte allein Familie Peglau, sodass es in diesem Turnier zu besonders vielen internen Duellen kam.
Mit einem 6:0-Auftakt ging es los, wobei Louise allerdings ein Freilos bekam. In Runde zwei stach Markus mit einem Remis gegen FM Rainer Rösemann heraus: Bei der letzten noch laufenden Partie an diesem Tag kam es am Ende zu einem echten Zeitnotduell, welches durch das fehlende Inkrement verschärft wurde. Als beide Spieler nur noch eine gute Minute auf der Uhr hatten, gab Rainer, nachdem er die Stellung übertrieben hatte, ein Schein-Dauerschach, auf welches Markus einging und damit die sich gerade ergebene Chance auf einen Gewinn nicht wahrnahm.
Insgesamt kämpften sich Dora und Charis schnell an die Spitze - auch auf Kosten der Geschwister Sarah und Paul David -, wohingegen einige der Favoriten schwächelten. Doch in der vierten Runde gab es auch für die bis dahin ungeschlagenen Zwillinge einen Rückschlag mit einer Doppelnull.
Paul David errang in der fünften Partie ein Remis gegen IM Cliff Wichmann, auch hier nur knapp an einem Gewinn gescheitert. Zu einem Schlussspurt setzen vor allem Charis, Dora und Sarah an und ergatterten somit Platz 3 in der Gesamtwertung bzw. den Preis in der Jugend- / DWZ-Kategorie. Mit 5 aus 6 möglichen Punkten stellte die letzte Runde für alle Familienmitglieder ein Happy End dar, über das sich sogar die Jüngste, Louise, mit einem durch Opfer errungenen Patt freuen konnte.
Charis belegt den dritten Platz
20. Bad Königshofen Open, Dezember 2023
Recht erfolgreich gestaltete sich das Turnier zum Jahresende in Bad Königshofen, einem hübschen Städtchen in Franken. Besonders Charis konnte punkten, verlor sie doch nur - und das um Haaresbreite und mit Schwarz - gegen des späteren Turniersieger und sächsischen Landsmann Ruben Lutz, der den Wettkampf schließlich mit souveränen 6,5 aus 7 Punkten beendete. Aber auch so gelang die Belegung eines sehr beachtlichen dritten Platzes vor Größen wie WGM Olga Babiy und eben genanntem Ruben Lutz.
Auf ordentlichen Wertzahlzuwachs kam auch Dora, die mit dem 8. Rang abschloß. Zufrieden sein können noch Paul mit 4,5 aus 7 trotz weggeworfener Punkte oder Teilpunkte und Markus mit demselben Konto. Immerhin drei Zähler ergatterte Lorena. Louise zahlte zwar noch etwas Lehrgeld, wurde aber mit einem Jüngstenpreis ausgezeichnet.
Mit schönen Prämien und je einem Honigglas pro Teilnehmer, das uns die Teilnahme obendrein versüßte, kehrten wir nach Hause zurück.
Platz 1 und 2 für die Zwillinge
Europäische Blitz- und Schnellschachmeisterschaften in Zagreb (Kroatien), Dezember 2023
In Zagreb taten sich vor allem die Zwillinge beim Blitzturnier hervor. Charis startete in der zweiten Hälfte in eine Serie, in der sie gegen Titelträger mithielt und den ein oder anderen bezwingen konnte. Aber auch Dora holte auf und konnte in dem stark besetzten Feld am Ende die Hälfte der Punkte erlangen und lag damit nur einen halben Zähler hinter ihrer Zwillingsschwester. Somit gingen sowohl im Blitz- als auch im Schnellschachturnier Platz 1 und 2 der Kategorie "Best Woman Player U20" bzw. "U18" an Charis und Dora.
Lorena legte einen starken Schluss beim Schnellschachturnier hin und wurde so schlussendlich zweitbestes Mädchen U12, nur übertrumpft von der jungen Engländerin Bodhana Sivanandan.
Silber für Charis beim Mitropa-Cup
Mitropa-Cup in Mali Lošinj (Kroatien), April 2023
Drei Peglau-Schwestern, nämlich Dora, Charis und Sarah, starteten 2023 für Deutschland im Mitropa-Cup der Frauen in Kroatien. Charis schnitt dabei mit 6 aus 9 Punkten besonders gut ab und war damit zweitbeste Spielerin am dritten Brett. Erstmals erreichte sie so eine ELO-Zahl über 2100!
Sensationssieg in der Karl-May-Stadt
Radebeuler Open 2023
Das traditionelle und sehr schön lokalisierte sowie gewohnt souverän organisierte Radebeuler Open fand diesmal vom 9.-12. Februar 2023 statt. Dort gaben sich wie gewohnt die Granden der Umgebung ein Stelldichein. Die Frage war nur, welcher dieser Granden das Rennen machen würde. Favorit war zweifelsohne der versierte FIDE-Meister Christoph Natsidis mit der höchsten Wertzahl und seiner Erfahrung, die ihm schon manchem Erfolg, auch in Radebeul, eingebracht hatte. Die Führung allerdings übernahm, schon dies eine kleine Überraschung, recht bald Tino Proschmann vom SC 1911 Großröhrsdorf (Nr. 7 der Setzliste), der wie aus einem Guß spielte und weder Punkte noch den Spitzenplatz abgab. Christoph kam eher mühsam ins Geschäft und kreuzte in Runde drei mit Dora Peglau die Klingen. Nach einer wechselvollen Partie mit beiderseitigen Gewinnchancen einigte man sich auf die Punkteteilung. Damit hatte sie den schwersten Gegner hinter sich und spielte weiter in der Spitzengruppe mit. So vermochte sie unter anderem den Dritten der Starttabelle zu schlagen und auch in Situationen zu bestehen, wo der Ausgang am seidenen Faden hing. In Runde sechs dann das unausweichliche Duell mit Tino Proschmann, der einen Punkt um den anderen gesammelt hatte und schier nicht zu stoppen war. Insofern war das Remis mit Schwarz, das Dora ihm abringen konnte, Gold wert, sicherte aber weiterhin Tinos Führung. Vor dem Finale hatte er 5 ½ Punkte auf seinem Konto, während drei weitere Teilnehmer fünf Zähler aufwiesen. Es war klar, daß sie den Gesamtsieg unter sich ausspielen würden. Der Schlußakt hätte denn auch dramatischer nicht sein können. Dora gewann zwar relativ rasch mit den weißen Steinen, doch das Ringen am ersten Brett zwischen Leonard Richter und Tino Proschmann ging über die gesamte Distanz, bis es zuletzt unentschieden endete. Damit mußte die Wertung entscheiden, die die vierzehnjährige Dora knapp vorne sah. Große Freude und eine schöne Werbung für das Frauenschach!
Das war goldig
DVM U20w in Münster, Dezember 2022
Zum Jahresende 2022 fanden in Münster die Deutschen Vereinsmeisterschaften u 20 w statt. Das Schwesternquartett aus Charis, Dora, Mirjam und Sarah bekam es in den Runden zwei bis vier gleich mit den Hauptkonkurrentinnen zu tun: Nordhorn-Blanke, Solingen und Halle. Gegen die Saalestädterinnen ging es knapp zu: Einem recht frühen Remis Mirjams an Brett drei folgte eine unangenehme Niederlage am Spitzenbrett gegen Kristin Dietz. Allen war klar, daß die Restbegegnungen eine Art Vorentscheidung im Titelrennen darstellten, weil hier die führenden Teams aufeinandertrafen. Schließlich konnten aber Dora und Sarah ihre Partien für sich entscheiden, so daß das Treffen 2,5:1,5 zugunsten des SZ Seeblick endete. Auch in der nächsten Runde gab es noch bange Momente zu überstehen, doch am Ende stand der erste Platz mit weißer Weste und 24 von 28 Brettpunkten da.
Charis Peglau ist Vizeweltmeisterin U14w!
Weltmeisterschaft U14 w in Mamaia (Rumänien), 6.-16.9.2022
Ohne besondere Vorstellungen fuhren wir mit unseren Zwillingen Charis und Dora zu den Jugendweltmeisterschaften verschiedener Altersklassen, die in diesem Jahr in Mamaia am Schwarzen Meer stattfanden. Nur zu bald lernten wir, daß die ausgeschriebenen Wertzahlen der Konkurrentinnen mit äußerster Vorsicht zu genießen waren, da sie nicht deren wirkliche Spielstärke widerspiegelten. In der ersten Partie ging noch alles gut, und überzeugend fuhren beide Schwestern ihre Punkte ein. Doch schon
in der zweiten Runde setzte die Ernüchterung ein: Charis mußte mit einem Remis zufrieden sein, während Dora sogar unglücklich verlor. Immerhin durfte sie sich im nächsten Vergleich wieder über einen vollen Punkt freuen, derweil Charis auf dem vorläufigen Tiefpunkt anlangte, indem sie Sieg und Unentschieden gegen ihre Konkurrentin verspielte. Nach dem vierten Durchgang verbuchte Charis vergleichsweise bescheidene 2 1⁄2 Zähler auf ihrem Konto, Dora lag mit 3 aus 4 wieder gut im Rennen. Dann jedoch setzte
eine nahezu unfaßbar reziproke Entwicklung ein: Dora verlor den Faden und kassierte drei Niederlagen in Folge – sicher unter Wert-, wohingegen Charis parallel zum Siegeslauf anhob, z.T sehr schöne Akzente setzte und zunehmend die Fähigkeit entwickelte, auch kritische Stellungen aus dem Feuer zu reißen. Um so schmerzhafter ihr unnötiger Verlust gegen eine unmittelbare Rivalin, die sie aus der Spitzengruppe wieder ein gehöriges Stück zurückwarf: 5 1⁄2 aus 8 waren zwar für sich genommen einigermaßen respektabel, reichten aber bei weitem nicht, um vorne ein Wörtchen mitreden zu können. Somit stand sie unter fortwährendem Siegzwang, wollte sie oben mitmischen. Es lastete also erheblicher Druck auf ihr, als sie mit den weißen Steinen gegen die Französin Maia Arzur eröffnete. Bald kam sie in eine passive und deutlich schlechtere Stellung, die alle Hoffnungen zunichte zu machen schien. Charis setzte daher alles auf eine Karte und schreckte dabei auch vor Bauernopfern nicht zurück. Da ihre Opponentin die Gegenchancen unterschätzte, spielte Charis plötzlich entfesselt auf und gewann sogar die Partie. Aber auch jetzt war noch jedes Spiel ein Endspiel. Charis mußte in Runde 10 mit Schwarz lange warten und der Gegnerin Raum und Vorteil überlassen, ehe sie zum Konter ausholen konnte und siegreich abschloß. (Dora hatte sich in der Zwischenzeit – zumindest was die Ergebnisse angeht – wieder gefangen und ebenfalls 3 aus 3 geholt.) Es kam der Schlußtag. Alles blieb beim Alten, fürs Treppchen mußte ein ganzer Erfolg her. Durch einen Fehler der Gegenspielerin hatte Charis zwar recht bald eine Gewinnposition, machte es aber noch einige Zeit spannend, weil Schwarz alles nach vorne warf und die Damen noch nicht
getauscht waren. Als sich jedoch der Pulverdampf verzogen hatte, durften wir jubeln: Charis hatte, da die beiden Führenden am Spitzenbrett remisierten, das Ziel mit Bronze erreicht – dachten wir. Gleichzeitig mußten wir den Wermutstropfen verdauen, der in Doras Niederlage gegen Margarita Bendik bestand, gegen die Charis in der zweiten Runde auch nicht über eine Punkteteilung hinausgekommen war. Die Freude aber überwog eindeutig: Was für ein schöner Erfolg! Da konnte man erst einmal fröhlich im Schwarzen Meer baden gehen. Kaum kamen wir aus dem Wasser, erfuhren wir, daß sich der Wermutstropfen in Honig verwandelt hatte, denn Doras bittere Niederlage gegen Margarita Bendik erwies sich als vorteilhaft für Charisʼ Wertung, die sich damit noch hauchdünn vor die russische Erfolgsspielerin Alexandra Shvedova schob und ihre Medaille versilberte! So ein Tag, so schön wie dieser! Damit hatte Dora sogar an dem Vizemeistertitel ihren Anteil und wurde in der Familie mit Recht ähnlich gefeiert wie ihre Schwester.
Auf dem Gipfel im Riesengebirge
ECU-Meisterschaft, Tschechien 2022
Nicht zum Rübenzählen waren wir vom 21.-30. August 2022 ins tschechische Pec Pod Sněžkou am Fuße der Schneekoppe zur EU-Meisterschaft gekommen. Da lockte der Gipfel schon mehr. Im schachlichen Bereich hatte ihn Charis bis zwei Runden vor Schluß im Gesamtklassement ihrer Altersgruppe inne (also von Mädchen und Jungen), bis sie in der vorletzten Runde erst den Sieg, dann das Remis vergab. Die letzte Partie vermochte sie trotz zeitweiligen Vorteils in wachsender Zeitnot nicht mehr zu gewinnen,
doch reichte es zum Friedensschluß und damit Rang drei der Gesamtwertung, was gleichzeitig die Meisterschaft im weiblichen Teilnehmerfeld bedeutete. Herzliche Gratulation!
Bruder Paul David erwies sich als überaus spendierfreudiger Punktelieferant, erreichte aber zum Schluß immerhin noch Platz vier in seiner Spielklasse. Auch hier unsere Anerkennung!
Dora Peglau holt den Titel der Deutschen Meisterin U14w!
Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2022 in Willingen
Nach 9 Runden kann Dora die Meisterschaft in Willingen für sich entscheiden. Das ganze Turnier über dominierend und mit einem Zähler Vorsprung auf Platz 2 darf sie sich nun mit starken 7,5 Punkten ungeschlagene Deutsche Meisterin in der Altersklasse U14w nennen!
Während Dora nichts anbrennen ließ, hatte ihr Bruder als einer der Favoriten bei den bis zu Zehnjährigen nach einem Verlust in der vierten Runde und einigen Remisen keinen guten Start gezeigt. 4,5 Punkte lautete das Ergebnis nach 8 Runden. Doch dann legte Paul David einen Endspurt hin und kämpfte sich mit drei Schluss-Siegen noch auf Platz 5 vor.
Herzlichen Glückwunsch!
Sarah Peglau ist Deutsche Meisterin U18w!
Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2021 in Willingen
An Dramatik war der Wettkampf U18w in Willingen vom 22.8.-30.8.2021 um die Deutsche Meisterschaft kaum zu überbieten. Zuerst sah alles nach klaren Verhältnissen aus, denn unsere Protagonistin Sarah eilte von Sieg zu Sieg: Nach zwei Pflichterfolgen in den ersten beiden Runden gelang ihr ein ebenso rascher wie schöner und wichtiger Punktgewinn gegen die direkte Konkurrentin Julia Bui, dem noch einmal ein Schwarzsieg über Yara Mathilda Stowicek folgte. Märchenhafte 4:0 Punkte und die klare Tabellenführung standen zu Buche, und es ging sogar noch weiter. Aus brenzligen Situationen ergatterte Sarah in den nächsten beiden Spielen weitere anderthalb Zähler, was einen sensationellen Vorsprung von 1,5 Punkten vor der Konkurrenz bedeutete. Jedem war klar, daß in den nächsten Begegnungen die Entscheidung fallen mußte, zumal es nun gegen härteste Konkurrenz ging. Es geschah das, was aus Sicht der Führungsspielerin das denkbar Ungünstigste war: In einer von Melanie Müdder mit den weißen Steinen glänzend geführten Partie unterlag sie trotz tapferer Gegenwehr, was das Verfolgerfeld im Tabellenstand und in der Kampfmoral natürlich wieder deutlich näher an sie heranführte. Doch damit nicht genug: Dies ater erneut mit Schwarz. Sarah versank gegen Nicole Garbuz buchstäblich im 'Morra-st', mußte Melanie, die wieder gewann, vorbeiziehen lassen und hatte Nicole sowie Julia nunmehr auf Augenhöhe, jedoch mit der Hypothek der doppelten Niederlage und des Verlusts der langen Tabellenführung kurz vor Schluß. Nun galt es, sich wieder aufzurichten, um wenigstens im Kampf um die Medaillenränge zu bleiben und gegen die aufstrebende Dora, diesmal immerhin wieder mit Weiß, zu bestehen. Bange Momente waren auszuhalten. Dann entfaltete sich nach und nach die Regie in einer Weise, wie man sie kaum noch für möglich gehalten hätte. Melanie verlor als Anziehende nach einem Eröffnungsfehler überraschend schnell gegen Jana Basovskiy. Auch Julia mußte sich geschlagen geben, während Sarah nach umsichtig gespielter Partie die Oberhand behielt. Nun konnte einzig Nicole ihr noch gefährlich werden, und sie versuchte praktisch alles, um aus ihrer Remisstellung noch den Gewinn zu erzwingen, was aber letztendlich mißlang. Gold für unsere Sarah, und das bei ihrer letzten DJEM-Teilnahme!
Vierer-Gold
Deutsche Vereinsmeisterschaft 2021 in Willingen
Trotz einiger weggeworfener halber oder ganzer Punkte – besonders schmerzhaft war das im Spitzenduell gegen Halle –, aber auch einmal gegen den SK Nordhorn-Blanke in den gähnenden Abgrund schauend gewann unser Quartett ohne Mannschaftsniederlage die Deutsche Vereinsmeisterschaft 2021 in Willingen. Den Wettbewerb U20w entschied das aus den vier Schwestern Mirjam (16), Dora (12), Sarah (17) und Charis (12) bestehende Team des Schachzentrums Seeblick aufgrund der besseren Wertung für sich und schuf mit dieser Konstellation ein Novum.
Wir gratulieren aufs herzlichste!